Neue Studie beleuchtet ethische und praktische Herausforderungen der Internetsuche

Open Search Foundation veröffentlicht Studien-Ergebnisse zur Nutzung digitaler Dienste und Werteorientierung

Die Open Search Foundation (OSF) hat den Studienreport #EthicsInSearch: Nutzung digitaler Dienste 2023 – Verhalten, Einstellungen, Werte“ veröffentlicht. Die neue Studie beleuchtet die Nutzung digitaler Dienste in Deutschland aus beruflicher und privater Perspektive. Besonders im Fokus steht dabei die Internetsuche.

Zwischen Januar und Februar 2023 wurden rund 1.000 Erwerbstätige befragt, die beruflich das Internet nutzen. Die Ergebnisse liefern spannende Einblicke: Sicherheit, Transparenz und Privatsphäre gehören zwar zu den wichtigsten Werten der Befragten, dennoch zeigt sich bei der Nutzung von Suchmaschinen ein eher geringes Problembewusstsein für Themen wie Datenschutz oder die Preisgabe sensibler Informationen.

„Wir haben untersucht, wie Menschen digitale Dienste nutzen und was ihnen dabei wichtig ist. Dabei ging es uns besonders um die Internetsuche, denn wir erleben immer wieder, dass Suchmaschinen im beruflichen und privaten Alltag äußerst wichtig sind, aber kaum kritisch hinterfragt werden“, erklärt Christine Plote, Moderatorin der Fachgruppe Ethik der Open Search Foundation und Co-Leiterin des Projekts #EthicsInSearch. „Wir wollten außerdem herausfinden, welche Werte Menschen wichtig sind, wo sie Bedenken haben – und auch, wie Unternehmen mit digitalen Diensten umgehen.“

Ein paar Ergebnisse im Überblick:

  • Regelungen zur Internetsuche: Nur ein Drittel der Unternehmen und Behörden hat Vorschriften zur Nutzung von Suchmaschinen, während Sicherheitsaspekte bei anderen digitalen Diensten wie Software oder sozialen Medien viel stärker reguliert werden.
  • Vertrauen und Werte: Während sehr viele Menschen der Neutralität von Suchergebnissen vertrauen, ist das Vertrauen in deren Wahrheitsgehalt gering.
  • Ethische Aspekte: Werte wie Transparenz, Neutralität und Nachhaltigkeit spielen bei der Auswahl von digitlen Diensten eine eher untergeordnete Rolle.
  • Wenig Bewusstsein für Risiken: Über die Hälfte der Befragten macht sich kaum Gedanken darüber, welche Informationen sie bei der Internetsuche preisgeben.

Die Studie ist auch ein Appell an Unternehmen, politische Akteure und Suchmaschinenbetreiber, die wertebasierte Gestaltung der Internetsuche stärker in den Fokus zu rücken, so Christine Plote. „Es geht darum, Alternativen sichtbarer zu machen und die Internetsuche im Einklang mit demokratischen Werten zu gestalten.“

Die Studie wurde im Rahmen des Projekts #EthicsInSearch – Ethik der Internetsuche durch die Stiftung Mercator finanziert.

Die vollständige Studie steht hier zur Verfügung:
www.ethicsinsearch.org/EISstudie

Pressekontakt:

Über das Projekt

Das Projekt #ethicsinsearch der Open Search Foundation wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Es erforscht und fördert werteorientierte Grundlagen für die Internetsuche und einen entstehenden offenen Webindex.

Das Projekt #ethicsinsearch der Open Search Foundation wird gefördert durch die Stiftung Mercator.

www.ethicsinsearch.org