„Milliarden Gründe“ für eine offene Websuche in Europa
Marktanalyse einer Infrastruktur für die offene Websuche prognostiziert makroökonomisches Potenzial in Milliardenhöhe
Digitale Innovation und Wertschöpfung in Europa basieren zunehmend auf der Verfügbarkeit umfassender und offener Webdaten und Informationen aus dem Internet. Erstmals untersucht eine umfassende Wirtschaftlichkeitsstudie das Potenzial eines offenen Webindexes und rund um die pan-europäische Open Web Search Initiative und das gleichnamige Projekt OpenWebSearch.eu.
Die von der Münchner Unternehmensberatung Mücke Roth & Company erstellte Studie zeigt auf, wie ein umfassender offener Webindex und Webdatenpool für Europa den Weg zu mehr digitaler Souveränität, Innovation und Wertschöpfung bereiten kann.
Bedeutung eines offenen Webindex für Europa
Ausgangslage ist, dass sich der globale Suchmaschinen- und KI-Markt aktuell auf wenige Tech-Giganten konzentriert, welche für sich signifikante Webindizes und Webdatenpools erstellt haben, diese aber nicht offen mit anderen Innovatoren teilen. Ein Webindex dient, ähnlich dem Katalog einer Bibliothek, als Verzeichnis und strukturierte Kopie des offenen Internets. Auf diese greifen Suchmaschinen zu, um mit ihren Algorithmen Suchergebnisse herauszufiltern oder KI-Systeme zu trainieren. „Wir alle nutzen x-mal am Tag eine Suchmaschine – in Europa zumeist Google – oder neuerdings auch KI-Chat-Bots wie ChatGPT, um an relevante Informationen aus dem Web zu gelangen.
Diese Dienste sind nur vermeintlich kostenlos. Als Nutzer, Wirtschaftstreibende oder Forschende geben wir wertvolle Daten und Informationen über unsere Ziele und Absichten zur Vermarktung preis. Darüber hinaus erhalten wir keinerlei Einblick in die Algorithmen, die die hoch personalisierten und gefilterten Suchergebnisse zu unserer Anfrage erstellen. „Wir begeben uns so als Einzelpersonen, als Wirtschaft und als Gesellschaft in eine umfassende Abhängigkeit von wenigen großen Tech-Unternehmen.“ erklärt Stefan Voigt, Vorstand der Open Search Foundation.
Das von der EU finanzierte Projekt OpenWebSearch.eu ist seit 2022 mit insgesamt 14 Partnern aus Forschung und Industrie sowie mit mehreren Großrechenzentren dabei, einen dezentralen und offenen europäischen Webindex aufzubauen und dessen wirtschaftlichen Wert für Europa zu demonstrieren. Dieser Webindex soll künftig als Basis für zahlreiche Innovationen digitaler und analoger Art in Europa nutzbar gemacht werden.
Erstmalig zeigt eine Studie das messbare Potenzial. Über ein dreiviertel Jahr hat jüngst die Münchner Unternehmensberatung Mücke Roth & Company – in Begleitung der Open Search Foundation – eine umfangreiche volkswirtschaftliche Studie zum Marktpotenzial der offenen Internetsuche erarbeitet. Sie zeigt neben dem marktwirtschaftlichen Potenzial auch die positiven gesellschaftlichen Auswirkungen eines offenen europäischen Webindex auf. Die Studie führt ferner eine Vielzahl von Wachstumschancen auf, die dabei für Europa entstehen können – dies gilt für die IT- und KI-Branche ebenso, wie für die klassische Industrie, die Start-up Szene und den Mittelstand. Die Kosten-Nutzen-Evaluation hat dabei konkret ergeben, dass sich eine offene Suchinfrastruktur für das Web bereits im vierten Jahr amortisiert.
Der Bericht prognostiziert ferner einen konkreten wirtschaftlichen Nutzen von 4 bis 5 Milliarden Euro im ersten Jahrzehnt. Der nicht-kommerzielle, gesellschaftliche Nutzen eines offenen Webindex wurde ebenfalls unter Berücksichtigung von insgesamt sechs Schlüsselbereichen untersucht und als äußerst positiv eingestuft.
Über die Open Search Foundation
Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Starnberg treibt die Open Web Search Initiative in Europa seit 2018 voran und arbeitet seit 2022 im gleichnamigen Projekt OpenWebSearch.eu mit 13 weiteren europäischen Forschungseinrichtungen und Rechenzentren zusammen, um eine offene europäische Internet-Infrastruktur zu entwickeln. Darüber hinaus leistet die Open Search Foundation Forschungs-, Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit. Unter anderem in den Bereichen “Search Literacy“, Ethik und Recht.
Über Mücke Roth & Company
Mücke Roth & Company (MRC) ist eine inhabergeführte Unternehmensberatung im Herzen Münchens mit ca. 50 festangestellten Professionals und über 70 selbstständigen Branchenexperten. Seit 2003 schafft MRC Wachstum für ihre Kunden, indem sie bei Strategieentwicklung und Umsetzung „hands-on“ begleitet. In ihren Beratungsteams vereint MRC langjährige operative Praxiserfahrung, Branchen Know-how und methodische Beratungsexpertise.