Wie soll die offene Internetsuche funktionieren?
Die kurze Antwort: Nicht alleine. Open Search basiert auf der Idee, dass viele Menschen und Organisationen dezentral, aber gemeinsam an einer offenen Infrastruktur für die Internetsuche arbeiten.
Die kurze Antwort: Nicht alleine. Open Search basiert auf der Idee, dass viele Menschen und Organisationen dezentral, aber gemeinsam an einer offenen Infrastruktur für die Internetsuche arbeiten.
„Das geht doch nie und nimmer. Suchmaschinen brauchen viel zu viel Rechenleistung und die großen Suchmaschinen haben einen viel zu großen Vorsprung.”
Für OSF stellen Rechenzentren ihre freien Rechenkapazitäten zur Verfügung und indizieren das Web gemeinsam. Auf diese Weise sind keine neuen Server-Farmen nötig – das heißt: weniger Kosten und besser für die Umwelt. Stattdessen nutzen wir die Macht der Vielen, um die Aufgabe in einem finanziell tragfähigen und relativ kurzfristigen Rahmen zu stemmen.
Die ersten Schritte sind gemacht: Wir fördern gemeinsam mit Fachleuten aus europäischen Rechenzentren und Forschungseinrichtungen dezentrale Indizierungsexperimente und die Entwicklung weiterführender Konzepte. Zudem haben wir für die Open-Search-Bewegung bereits erste Unterstützer aus Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor gewonnen. Wenn Sie und Ihre Organisation sich einbringen wollen, schreiben Sie uns an .
Kooperatives, verteiltes Computing und Hosting
Durch gemeinsames, dezentrales Rechnen und Hosting ermöglicht die Open-Search-Bewegung den Aufbau und den Betrieb der Suchinfrastruktur. Dabei werden Rechen-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten von vielen Rechenzentren in Europa gemeinsam verwendet, um einen offenen Webindex zu erstellen und aktuell zu halten.
Dieser offene Webindex bildet dann in und für Europa die Grundlage für viele Aufgaben im Internet: Offene Internetsuche, Vergleichs- und Verkaufsportale, wissenschaftliche Forschung und auch für Dienstleistungen, die wir heute noch gar nicht kennen.
Dabei ist es wichtig zu akzeptieren, dass die Erstellung und Pflege dieser Suchinfrastuktur nur gemeinsam und ohne kommerzielle Interessen möglich sein wird.
Open-Source-Prinzipien und -Algorithmen
Ähnlich wie beim quell-offenen Betriebssystem Linux werden Entwicklung und Ausbau der Internet-Suchinfrastruktur auf Open-Source-Prinzipien und -Algorithmen basieren. Verschiedene Communitys werden am Aufbau und der Weiterentwicklung des Systems arbeiten, zum Beispiel in den Bereichen des Crawlings, der Indexierung, der Websuche und der IT Sicherheit.
Natürlich muss eine Balance zwischen Offenheit und Sicherheit des Systems gefunden werden. Durch die Open-Source Prinzipien stellen wir jedoch sicher, dass die Funktionsweise des Gesamtsystems nachvollziehbar und transparent ist.
Öffentliche, transparente und unvoreingenommene Moderation
Jeder Suchindex muss thematisch, sprachlich, strukturell und inhaltlich gestaltet und gepflegt werden. Dieser Aufgabe kommt bei der Internetsuche eine ganz besondere Bedeutung zu: Noch bevor ein Suchalgorithmus seine Arbeit aufnehmen kann, entscheiden Datenbank und Suchindex darüber, ob und wie eine Information, eine Webseite oder ein Thema im Internet überhaupt auffindbar ist.
Daher darf diese höchst verantwortungsvolle Aufgabe der Pflege nicht dem Zufall, nicht einem Algorithmus oder möglicherweise einseitigen kommerziellen oder politischen Interessen überlassen werden. Vielmehr muss die Pflege anhand transparenter Regeln, mit öffentlichen Auditierungsprozessen und unter Beteiligung von Fachleuten so objektiv wie möglich und rechtlich unbedenklich organisiert werden.
Diesen sehr wichtigen Teil des Aufbaus und der Pflege der Suchinfrastruktur nennen wir „öffentliche Moderation”. Neben verschiedensten Fachgruppen, Bibliotheken und Juristen werden wir auch die Öffentlichkeit einbinden, um eine „demokratische” Überprüfbarkeit und die Integrität der Inhalte und Strukturen sicher zu stellen.