Aufbau eines europäischen offenen Web-Index – Offener Aufruf an Forscher:innen, Innovator:innen und Rechenzentren, sich an der Etablierung einer neuen Internetsuche in Europa zu beteiligen

Starnberg – Forscher:innen, Innovator:innen und Datenzentren können zwischen 50.000 und 150.000 EUR für ihre Ideen und Infrastruktur beantragen, um einen offenen und unabhängigen Web-Index (OWI) auf der Grundlage europäischer Werte aufzubauen und zu nutzen. OpenWebSearch.EU – ein Konsortium aus 14 Forschungspartnern – ruft bis zum 4. April erneut zur Einreichung von Projektvorschlägen Dritter auf.

Open Calls to invite researchers, innovators and computing centres to join the quest for a new Internet Search in Europe

Gemeinschaft und Partnerschaften sind die treibenden Kräfte hinter der OpenWebSearch.EU-Initiative. Wir sind bestrebt, das Ökosystem der offenen Websuche ständig zu erweitern und laden Forscher:innen, Innovator:innen und Datenzentren ein, ihre Ideen, ihr Fachwissen und ihre Infrastruktur zu diesem paneuropäischen Projekt beizusteuern„, sagt Jasmin Tietgen von der Open Search Foundation, die für das Stakeholder-Management des OpenWebSearch.EU-Projekts und das Onboarding neuer Projektpartner verantwortlich zeichnet.

Daher ruft das OpenWebSearch.EU Projektkonsortium in zwei neuen offenen Ausschreibungen zu Beiträgen auf:

Open Call Nr. 2 lädt  Forscher:innen und Innovator:innen ein, Ideen für innovative „Applikationen des Open Web Index“ einzureichen.

Call #2 sucht nach Vorschlägen, wie die vom Open Web Index bereitgestellten Daten in innovativen Use Cases oder Forschungsszenarien genutzt und verwertet werden können. Das Projektkonsortium wird bis zum Ende des Projekts Zugang zu vorverarbeiteten und indexierten Webdaten mit kontinuierlichen täglichen Aktualisierungen bereitstellen.

„Wir suchen nach innovativen Ideen, wie der Open Web Index und seine Daten genutzt werden können“, erklärt Dr. Stefan Voigt, Mitglied des OpenWebSearch.EU-Projektleitungsteams, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und Vorstandsvorsitzender der Open Search Foundation. „Wir sind offen für viele Ideen. Bewerber können etwa Konzepte einreichen, die sich auf vertikale Suchanwendungen (z.B. Websuche für Kinder), ‚conversational Search‘ oder Suchapplikationen auf der Grundlage von Large-Language-Modellen beziehen. Wir freuen uns auch über Themen wie ‘lokale Suche‘ oder neue Ansätze für eine transparente und datenschutzfreundliche Suche, um nur einige Beispiele zu nennen.“

Open Call Nr. 3 bietet die Möglichkeit, sich in die Riege der großen europäischen Supercomputerzentren einzureihen

Call #3 ruft Rechen- und Datenzentren dazu auf, dem Infrastruktur-Netzwerk von OpenWebSearch.eu beizutreten und Teile der Open Web Search and Analysis Infrastructure (OWSAI) zu hosten. Aufgerufen sind Universitäten, (öffentliche) Rechenzentren, Unternehmen (z. B. Cloud-Anbieter) oder Forschungsteams mit einer gut etablierten Dateninfrastruktur.

„Der aktuelle Aufruf bietet öffentlichen und privaten Rechenzentren die Möglichkeit, sich der Riege der großen europäischen Supercomputing-Zentren anzuschließen, um mit ihnen gemeinsam das Potenzial eines europäischen Open Web Index zu demonstrieren“, erklärt Stefan Voigt, der als Mitinitiator eine der treibenden Personen hinter dem OpenWebSearch.EU-Projekt ist. „Wir haben bereits einige Schwergewichte der europäischen Rechenzentrumslandschaft an Bord, wie das LRZ in Deutschland, CSC in Finnland, IT4I in der Tschechischen Republik sowie das CERN in der Schweiz. Nun freuen wir uns darauf, die Rechen- und Speicherkapazitäten mit Unterstützung weiterer Partner zu erweitern.“

Im Zuge dieser zweiten und dritten Ausschreibungsrunde können erfolgreiche Anträge eine Finanzierung zwischen 50.000 und 150.000 EUR für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten beantragen. Die Anträge werden von Mitgliedern des Konsortiums und von externen Experten begutachtet. Antragsberechtigt sind Einzelpersonen und Organisationen mit Sitz in den EU-Mitgliedstaaten oder in mit Horizont Europa assoziierten Ländern. Die Drittmittelprojekte werden im Rahmen des Gemeinschaftsprogramms OpenWebSearch.eu gefördert. Alle Preisträger werden in die laufenden und zukünftigen F&E-Aktivitäten der Open Web Search Community eingebunden.

Bewerbungen werden per E-Mail entgegengenommen. Die Ausschreibungen enden am 4. April 2024, 17:00 Uhr MEZ.

Detaillierte Informationen and Bewerbungsunterlagen sind hier zu finden:

http://www.openwebsearch.eu/call2 (applications) and www.openwebsearch.eu/call3 (data centres)

Über OpenWebSearch.eu

OpenWebSearch.EU ist das erste EU-finanzierte Projekt, das die Websuche von morgen an den Start bringen soll. 14 renommierte europäische Forschungszentren – darunter die Open Search Foundation  –starteten das Projekt im September 2022. Über drei Jahre entwickeln die Forscher:innen den Kern eines europäischen Open Web Index (OWI). Das Projekt wird mit 8,5 Millionen Euro aus dem Horizon-Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 101070014 gefördert.

Über Horizon Europe

Horizon Europe ist das wichtigste Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation. Es hat zum Ziel, eine wissens- und innovationsbasierte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Mit dem Programm sollen die Leitlinien der Europäischen Kommission umgesetzt werden.