Experten aus Forschung, Wirtschaft, NGOs, Tech und Zivilgesellschaft bearbeiten die Fragestellungen der sicheren, europäischen Websuche von morgen.

·      Open Search Community trifft sich vom 9. bis 11. Oktober am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching

·      Prominente Keynote Speaker zeigen Wege zur digitalen Souveränität auf

·      Workshops und Panels bieten Möglichkeiten zum Mitmachen und Mitdiskutieren

Das 6. Internationale Open Search Symposium #ossym24 lädt vom 9. bis 11. Oktober 2024 am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) in Garching dazu ein, Ideen und Konzepte der offenen Websuche zu diskutieren und voranzutreiben. Seit seinem Start im Jahr 2019 bietet das #ossym jährlich ein Forum, das die unterschiedlichen Akteure in der Open Search Community zusammenbringt. Der thematische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Künstlicher Intelligenz (KI), Suchanwendungen und -technologien sowie den rechtlichen, wirtschaftlichen und ethischen Aspekten der offenen Websuche. Ebenfalls auf der Agenda: Strategien zum Kuratieren von Inhalten und der Aufbau von Engagement für ein gemeinschaftliches Internet.

Namhafte Keynote Speaker geben Impulse zu ethischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Fragestellungen

Fünf Speaker werden mit ihren Beiträgen zu brandaktuellen Fragen im digitalen Informations-Zeitalter Themen setzen und zur Diskussion anregen:

Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, eröffnet die Veranstaltung am 9. Oktober mit einem persönlichen Grußwort.

Roberto Viola ist Generaldirektor für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien bei der Europäischen Kommission. Er kommentiert die große Bedeutung der offenen Websuche und das Streben nach digitaler Souveränität in Europa.

Martin Andree, Bestsellerautor („BIG TECH muss weg!“) und Medienwissenschaftler, gibt in seinem Vortrag „Das Internet der Monopole. Wie wir uns das Netz zurückholen“ wichtige Denkanstöße zur Thematik Internetsuche und Demokratie.

Nina Leseberg, Head of Communities & Engagement bei Wikimedia Deutschland, teilt Einblicke in die spannende Welt der community-basierten Kuratierung und Qualitätssicherung von Wikipedia-Einträgen.

Richard Socher, CEO von You.com, zeigt, wie Künstliche Intelligenz Suchmaschinen – und damit auch unseren Alltag – verändert.

Viele Akteure, mehrere Tracks, ein Forum

Mehrere Vortragsreihen innerhalb des Science Tracks beleuchten die Themen

  • Crawling und die Infrastruktur,
  • neue Suchanwendungen und Technologien,
  • Data Pre-Processing und maschinelles Lernen für die Suche sowie
  • Large Language Models (LLMs) und Retrieval Augmented Generation (RAG).

Der Industry Track ist den alternativen Suchmaschinen und neuen Geschäftsmodellen für das Auffinden von Informationen im Internet gewidmet.
Diverse Sessions und Workshops greifen weitere ethische, rechtliche und technische Fragestellungen über verschiedene Aspekte der Internet-Nutzung sowie der Digitalisierung auf.

Stimmen der Veranstalter

„Wir freuen uns auf die Open Search Community und viele neue Anstöße für eine bessere Internetsuche und -nutzung. Als Host des #ossym und langjähriger Unterstützer von Open Search stehen wir voll und ganz hinter transparenten Technologien, einer offenen Internetsuche und Wissenschaft sowie demokratischen Werten – denn das eine kann es ohne das andere nicht geben.“

Dieter Kranzlmüller, Leiter des Leibniz-Rechenzentrums

„Die Suche im Internet ist häufig der erste Schritt auf dem Weg zur Informationsbeschaffung und damit Voraussetzung, um sich eine Meinung zu bilden. Dieser zentrale Vorgang darf nicht von einigen wenigen Tech-Unternehmen kontrolliert werden. Wir glauben daran, dass der Zugang zu Informationen offen und transparent sein muss – und damit sind wir nicht allein. Das Open Search Symposium ist ein Forum für alle Vorreiter:innen und Verfechter:innen der freien Internetsuche. Gemeinsam können wir etwas ändern und wer dabei sein möchte, kommt zum #ossym.“

Stefan Voigt, Vorstand der Open Search Foundation e.V.

Information und Registrierung

Veranstalter des #ossym24 ist die Open Search Foundation in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der BAdW. Das Symposium findet im hybriden Format in Präsenz und online statt, eine Anmeldung ist notwendig. Die Teilnahme für beide Varianten ist kostenlos. Für die Teilnahme vor Ort am Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München stehen 100 Plätze zur Verfügung. Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: https://opensearchfoundation.org/en/events-osf/ossym24/

Über das LRZ
Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist seit über 60 Jahren der kompetente IT-Partner der Münchner Universitäten und Hochschulen sowie wissenschaftlicher Einrichtungen in Bayern, Deutschland und Europa. Es bietet die komplette Bandbreite an IT-Dienstleistungen und -Technologie sowie Beratung und Support – von E-Mail, Webserver, bis hin zu Internetzugang, virtuellen Maschinen, Cloud-Lösungen und dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN). Mit dem Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG gehört das LRZ zu den international führenden Supercomputing-Zentren und widmet sich im Bereich Future Computing schwerpunktmäßig neu aufkommenden Technologien, Künstlicher Intelligenz und Machine Learning sowie Quantencomputing.

Über die Open Search Foundation
Die Open Search Foundation e.V. ist eine europäische Bewegung, die die Grundlage für einen unabhängigen, freien und selbstbestimmten Zugang zu Informationen im Internet schafft. In Kooperation mit Forschungseinrichtungen, Rechenzentren und weiteren Partnern setzen wir uns ein für eine Websuche, die allen zugutekommt. Ganz nach dem Motto: „Together for a better net“.

 

Kontakt

Leibniz Rechenzentrum

Sabrina Schulte

 

Open Search Foundation e.V.

Stefan Voigt

Forschung für die neue Internetsuche in Europa vorantreiben – OpenWebSearch.EU startet ersten Call for Proposals

OpenWebSearch.EU – ein Konsortium aus 14 europäischen Forschungs- und Rechenzentren – lädt externe Partner ein, an einer offenen Infrastruktur für die Websuche (OWI) auf der Grundlage europäischer Werte mitzuwirken. Der erste Aufruf richtet sich besonders an mögliche neue Geschäfts- und Forschungspartner, die ihre Projekt-Vorschläge zu zwei Themenschwerpunkten vom 1. März bis 28. April 2023 einreichen können.

„Wir freuen uns auf neue Partner, die mit uns einen Offenen Web Index voranbringen – ein Ziel, für das wir mit Organisationen in ganz Europa zusammenarbeiten. Dieser Projektaufruf soll unser Spektrum erweitern und die Forschungsaktivitäten für das Internet von morgen bereichern“, sagt Stefan Voigt, Vorstand der Open Search Foundation (OSF).

Vor allem klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) oder Start-ups, einzelne Innovator: oder Forscher:innen und Forschungsteams sind eingeladen, Projektvorschläge einzureichen. Antragsteller:innen sollten in Bereichen forschen, die eng mit den Themen des Projekts OpenWebSearch.EU verknüpft sind. Ziel ist, dass sie vorhandene Forschungsaktivitäten bereichern als auch neue einbringen, die mit den Projektzielen im Einklang stehen.

Einen Offenen Web Index zu bauen, ist nicht nur eine technische Herausforderung. Auch rechtliche und gesellschaftliche Aspekte sind dabei zu berücksichtigen, insbesondere wenn wir an jüngste EU-Gesetzgebungen wie den Digital Services Act oder den Digital Markets Act denken“, sagt Dr. Megi Sharikadze, Teamleitung: Forschungskoordination und Support, Beraterin für EU-Forschungsförderung am Leibniz Rechenzentrum (LRZ), einem der Konsortialpartner. Sie zeichnet für den Call verantwortlich.

Deshalb ruft das Projektkonsortium zu Beiträgen in zwei Bereichen auf:

Track 1 betrifft Studien zu rechtlichen oder wirtschaftlichen Aspekten der offenen Suche. Dies reicht von rechtlichen Einschränkungen und Anforderungen an das Crawlen, Speichern, Anreichern oder Teilen von Webdaten über Kosten-Nutzen-Analysen einer europaweiten Open-Web-Index-Infrastruktur bis hin zu Untersuchungen von Marktpotenzial und wirtschaftlichen Auswirkungen.

In Track 2 geht es um technische Konzepte für eine rechtskonforme Datenerfassung und -verarbeitung unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Erfordernisse. Dies beinhaltet Beiträge wie Vokabulare, Metadaten-Schemata oder Ontologien zur Formulierung und Definition des Rechtsrahmens für die Webnutzung, aber auch offene Datensätze und maschinelle Lernmodelle für die Analyse von Webseiten.

In diesem ersten von drei Calls können Finanzierungen von 25.000 bis 120.000 EUR für einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten eingeworben werden. Mitglieder des Konsortiums ebenso wie externe Experten werden die Bewerbungen begutachten. Antragsberechtigt sind Einzelpersonen und Organisationen, die in EU-Mitgliedsstaaten oder in mit Horizont Europa assoziierten Ländern ansässig sind. Die Drittmittelprojekte werden im Rahmen des OpenWebSearch.eu Gemeinschaftsprogramms gefördert. Alle neuen Partner werden ein wesentlicher Bestandteil der laufenden und zukünftigen F&E-Aktivitäten der Open-Web-Search-Community sein.

Bewerbungen werden per email angenommen. Alle Details auf der Website: https://openwebsearch.eu/call1

Pressekontakt:


Über das Projekt
Mit OpenWebSearch.EU fördert die EU erstmals ein Projekt, das die Websuche von morgen in Gang bringen soll. 14 Partnereinrichtungen – inklusive der Open Search Foundation (OSF) starteten im September 2022. In den nächsten drei Jahren werden die Forscher:innen vor allem den Kern eines europäischen Open Web Index (OWI) erarbeiten. Das Projekt wird mit 8,5 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe (Vereinbarung Nr. 101070014) gefördert.

Über Horizont Europa
Horizont Europa ist das wichtigste Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation. Es zielt darauf ab, eine wissens- und innovationsbasierte Gesellschaft sowie eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen und dabei eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Das Programm trägt zur Umsetzung der Leitlinien der Europäischen Kommission bei.

Förderhinweis
„Funded by the European Union. Views and opinions expressed are however those of the author(s) only and do not necessarily reflect those of the European Union or Horizon Europe. Neither the European Union nor the granting authority can be held responsible for them.“

OpenWebSearch.EU hat mit einem Konsortialtreffen in Berlin seine Arbeit aufgenommen. 46 Teilnehmer kamen vom 20. bis 22. September zusammen, um Ideen auszutauschen und Pläne für die erfolgreiche Durchführung des Projekts zu schmieden. Das hybride Treffen wurde vom DLR-PT in einem neuen Gebäude in Berlin-Südkreuz ausgerichtet.