Der CERN Courier berichtet über die Open Search Foundation in einem Artikel über Open Web Search. Andreas Wagner – Mitglied der IT-Abteilung des CERN – wurde zum EU-Projekt OpenWebSearch.eu interviewt, dessen Ziel es ist, einen offenen Webindex in einer kollaborativen, nicht gewinnorientierten Art und Weise zu etablieren.

In dem Interview erwähnt er auch die Konferenzreihe #ossym, die vor 6 Jahren von der Open Search Foundation initiiert wurde.
#ossym bringt die Open Web Search Community einmal im Jahr in einem hybriden Konferenzformat zusammen, um neue Ideen für die Zukunft der europäischen Websuche zu diskutieren, zu fördern und zu entwickeln. Das nächste #ossym ist für den 9. bis 11. Oktober 2024 im LRZ in München geplant: https://opensearchfoundation.org/en/events-osf/ossym24/

Warum das Thema „Open Web Search“ im europäischen und globalen Kontext so wichtig ist, wird im Interview (in englischer Sprache) erklärt:
https://cerncourier.com/a/towards-an-unbiased-digital-world/

Drei Jahre, fünf Rechenzentren, sechs Universitäten, sechs Third-Party Partners,…: Dies sind nur einige der Parameter für das EU-Projekt OpenWebSearch.eu, das 2022 von der Open Search Foundation und 13 europäischen Partnern mit dem Ziel initiiert wurde, einen offenen, europäischen Suchmaschinenindex zu kreieren.

Für sein Buch „Der Kampf um das Internet – Wie Wikipedia, Mastodon und Co. die Tech-Giganten herausfordern“ interviewte Autor Stefan Mey auch die Open Search Foundation Vorstandsmitglieder Stefan Voigt und Christine Plote zu den Grundideen, Motivationen und Antrieb der Open Search Initiative.

Einen Auszug aus dem Interview könnt Ihr nun auf Telepolis nachlesen: https://www.telepolis.de/features/Wer-das-freie-Internet-gegen-Staat-und-Konzerne-verteidigt-9585983.html?seite=2

Außerdem im Buch: ein Portrait über die Open Search Foundation. zur Verlagswebsite geht es hier entlang:

https://www.chbeck.de/mey-kampf-internet/product/35518159 

Der ORF berichtet in seinem Programm „Ö1 Digital.Leben“ über die Open Search Foundation, die Open Web Search Initiative und das EU-Projekt OpenWebSearch.eu. Zu Wort kommen Alexander Nussbaumer von der TU Graz und Stefan Voigt, Vorstandsvorsitzender der OSF.

„The web is critical infrastructure, and should be treated as such“ titelt das #HIPEAC Magazin #69. Es enthält ein ausführliches Interview mit den OpenWebSearch.eu-Forschern …

Basis für tausend Suchmaschinen – Artikel im IT-Magazin c't

„Muss es denn immer Google oder Bing sein? Mit dem Projekt OpenWebSearch will die EU ihre Souveränität im Internet schützen. Das Ziel ist ein frei zugängliches Webverzeichnis, das diverse Suchmaschinen und Sprachmodelle füttert und einen Boom neuer Webdienste auslösen soll.“

Arne Grävemeyer berichtet in der Ausgabe 9/2023 der c’t über das Projekt openwebsearch.eu, an dem die Open Search Foundation maßgeblich beteiligt ist. Ausführlich beleuchtet der Artikel das Vorhaben, die Hintergründe und die zukunftige Entwicklung. Zu Wort kommen Michael Granitzer (Universität Passau, OSF und Projekt-Lead von openwebsearch.eu), Stefan Voigt (Open Search Foundation, DLR), Christian Gütl (Technische Universität Graz) und Phil Höfer (SuMa e.V./MetaGer).

„Was könnte man aber mit einem großen Web-Index alles machen, wenn dieser öffentlich frei verfügbar wäre? Man könnte alternative Suchmaschinen aufbauen oder spezialisierte Suchdienste nach ausgewählten Themen. Anwender hätten die freie Wahl und könnten ihre privaten Nutzerprofile besser schützen. Sprachforscher könnten in dem Datenpool eines großen Web-Index verfolgen, wie sich unsere Sprache entwickelt, und Soziologen könnten beobachten, wie wir in den sozialen Medien miteinander umgehen. Webdienste könnten darin Hinweise auf beginnende Pandemien oder andere Katastrophenfälle suchen und damit ein Frühwarnsystem aufbauen.“

„„Wir sind kein europäisches Google“, sagt Michael Granitzer, Inhaber des Lehrstuhls für Data Science an der Universität Passau, der das OpenWebSearch-Projekt koordiniert. Es gehe bei dem Projekt nicht um den Aufbau einer großen Suchmaschine, sondern viel grundlegender darum, eine Infrastruktur zu etablieren, mit der später Suchmaschinen und andere Dienste arbeiten können. Googles Größe ist am Anfang sicher unerreichbar. „Es wird eher wie bei Wikipedia sein, die im Vergleich zu großen Verlagen zunächst mit einem kleinen Kern startete und dann kontinuierlich wuchs.“

„Bereits zum Projektstart und damit noch vor dem Hype um ChatGPT betrachteten die Partner den Open Web Index mit seinem Fokus auf europäische Inhalte und Sprachen als einen Datenpool für spezialisierte Sprachmodelle. Neue Suchmaschinen könnten diese Modelle auch gleich als Schnittstelle für Suchanfragen einsetzen. „Die Benutzer suchen in der Regel nicht Links, sondern Antworten auf ihre Fragen oder sogar Lösungsvorschläge“, sagt Gütl. Das spreche für den Einsatz von Chatbots.“

„Im Sinne der digitalen Souveränität Europas kann man den Open Web Index sicherlich als kritische Infrastruktur ansehen. Die Projektpartner hoffen, dass damit transparente Strukturen im Web entstehen. Der angestrebte europäische Web-Index verspricht mehr Pluralität und nützt hoffentlich vor allem denjenigen, die auf ihren Websites einfach die besten und verlässlichsten Informationen liefern.“

 

Online-Version des Artikels (Paywall) bei heise.de

Links zu Open Web Search, zusammengestellt von c’t: ct.de/y6sw

„Google dominiert die Internetsuche, nun versucht ein EU-Projekt, eine Alternative mit „europäischen Werten“ aufzubauen. Kann das gelingen?“ – Die SZ hat im Wirtschaftsteil über unser EU-Projekt OpenWebSearch.eu berichtet. Dafür hat Mirjam Hauck mit Michael Granitzer gesprochen. Er forscht und lehrt an der Uni Passau und leitet das 8,5-Mio-Euro-Projekt.

„Wir können keine Konkurrenz zu Google sein“, dämpft Granitzer gleich mal die Erwartungen. Es sei schwierig, Platzhirsche zu verdrängen. Und das Budget von 8,5 Millionen Euro, sei „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Zum Vergleich: Microsoft hat allein in die KI-Firma OpenAI und ihren Bot Chat-GPT zehn Milliarden Dollar investiert. Das ist etwa 1200-mal so viel wie das EUProjekt an Budget hat.“

Das Ziel von Open Web Search ist es, am Ende 50 bis 60 Prozent der Webauftritte abzudecken, die Google auch in seinem Index hat. Das wären etwa 500 bis 600 Milliarden Webseiten. Denn, so erklärt es Michael Granitzer: „Mehr als 50 Prozent sind eine kritische Masse. Wenn es damit funktioniert, kann man mit mehr Rechnerressourcen auch 100 Prozent abdecken.“

Granitzer glaubt nicht, dass man mit dem OWI zu spät dran sei. „Es geht nicht darum, einen Konkurrenten zu Google oder Microsoft zu bauen, sondern erst mal darum, Webdaten einfacher zugänglich zu machen“, sagt der Professor. Diese Daten könnten auch genutzt werden, um KIModelle zu trainieren. Zudem „müssen wir in Europa bei dem Thema einfach weiterkommen“.

Für Granitzer geht es bei seinem Projekt auch darum, ob ein anderer Werbemarkt und damit andere Geschäftsmodelle möglich sind als jene, die Google dominiert. Hätten Nutzer mehrere Suchmaschinen zur Auswahl, gäbe es solche Probleme nicht, sagt Granitzer. „Oligopole oder Monopole waren nie Innovationstreiber.“ Ein Beispiel: „Derzeit sind wir darauf beschränkt, eine Liste mit zehn Links zu sehen, von denen wir drei anschauen und viel Werbung dabei ist, die immer mehr wird. Da stelle ich mir schon die Frage: Ist das wirklich Websuche?“

 

Online Version des Artikels bei sueddeutsche.de  (Paywall)