Quo vadis, Europäische Websuche? – Policy-Paper zur offenen Websuche in Europa

Das EU-Projekt OpenWebSearch.eu hat erfolgreich die erste Phase gemeistert. – Jetzt gilt es, zu planen, wie der offene Webindex als öffentliche Infrastruktur langfristig betrieben werden kann. Es geht um Unterstützung durch die Politik, Finanzierungsmodelle und Governance-Strukturen.

Wichtige Grundvoraussetzungen für einen offenen Webindex: eine langfristige Finanzierung und eine Organisationsform, die Europas rechtliche Rahmenbedingungen unterstützt.

Gemeinsam haben wir – die Konsortium-Partner des EU-Projekts OpenWebSearch.eu unter der Federführung der Open Search Foundation – über Ideen, Ziele und Vorteile eines Offenen Web Index und unsere Forderungen an die Politik diskutiert und die Eckpfeiler ausgearbeitet. Die Ergebnisse dieser Diskussion haben wir in einem Policy-Paper zusammengefasst, das sich an politische Entscheidungsträger:innen richtet und jetzt öffentlich verfügbar ist.

Hier die wichtigsten Eckpunkte:

Warum braucht die Europäische Union eine digitale Infrastruktur wie den Open Web Index (OWI)?

  • Ein OWI ermöglicht den transparenten Zugang zu Informationen im Web und wirkt Fake-News entgegen.
  • Er hilft bei der Sicherung der europäischen Autonomie, indem er die digitale Souveränität fördert.
  • Die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere von kleinen und mittleren europäischen Unternehmen wird gestärkt. Neue  Chancen für Innovation entstehen.
  • Europäische Werte und die Vielfalt im Web werden auch in sprachlicher und kultureller Hinsicht gestärkt.

Was braucht die Open Web Search-Initiative dafür von der Politik?

  • Das Thema Open Web Search muss ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden. Dafür sind Diskussionen in den nationalen Ministerien und EU Institutionen nötig.
  • Ein Finanzierungsmodell, unterstützt durch öffentliche Gelder der EU und der Mitgliedstaaten, muss ausgearbeitet und aufgesetzt werden.
  • Der offene Webindex soll unter demokratischer Kontrolle stehen. Hierfür muss eine Organisationsform geschaffen werden, die die Voraussetzungen für diese demokratische Kontrolle schafft.

Wo soll es hingehen?

Das sogenannte EDIC (European Digital Infrastructure Consortium) könnte hierfür die Möglichkeiten schaffen.

Wir fordern daher die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission auf Kommission auf, ein europäisches Konsortium für digitale Infrastruktur (EDIC) zu gründen und dafür im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen bereitzustellen. Dies wird ein wesentlicher Schritt in Richtung eines EU-Programms für einen europäischen Open Web-Index und Web-Analytik in den kommenden Jahren.

Das komplette Policy-Paper können Sie hier (deutsch) und hier (englisch) herunterladen.